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Warum sah Henriette den Elfmeter nicht?

Millionen von Menschen haben am Abend des 9. Juli das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Berlin gesehen. Aber was haben all die anderen gemacht? Warum saß Henriette während dem Elfmeterschießen auf einer blauen Sitzbank am Münchner Thierschplatz? Eine Multimedia-Reportage über ein großes Finale und über die, die es nicht gesehen haben.
Von Matthias Eberl

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1. Minute
Thierschplatz, München

Aus den Bäumen in der Mitte des Tierschplatzes in München ist das Plätschern eines Brunnens zu hören. Autos und Fahrräder fahren vorbei, Menschen unterhalten sich. Der Platz ist überraschend stark frequentiert. Die meisten der Passanten sind etwas verspätet auf dem Weg zu einem Fernseher oder einer Leinwand.
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Zweite Szene
Foto: dpa
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Johanna
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Genau wie Johanna ist auch der Bankkaufmann Marc auf dem Heimweg. Er wartet auf die Trambahn. Und aus dem Neurenaissance-Bau am Nordausgang des Platzes tritt ein etwa 60jähriger Kunstmaler. Er holt sein Fahrrad vom Geländer des U-Bahn-Ausgangs Lehel. Während er zu seiner Freundin unterwegs ist, fällt in Berlin ein weiteres Tor.
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dritte Szene
Foto: dpa
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Exakt in der selben Minute setzt sich in München eine Dame rauchend auf die brillantblaue Wartebank und holt einen Kieselstein aus ihrer Schuhsohle. Sie wird in der 21. Minute in die Straßenbahn Nr. 17 in Richtung Effnerplatz einsteigen. Ohne auf eine Stundentin aus Hamburg und eine dicke Frau mit schlecht gefärbten Haaren einzugehen, die beinahe mit der Straßenbahn zusammenstößt, springen wir in die 35. Minute, in der Juicy, ein 23jähriger DJ, sein Tonstudio im Keller der Gewürzmühlstraße verlässt, um Zigaretten zu holen.
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Juicy
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vierte Szene
Foto: dpa
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Florian
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Auf dem Thierschplatz sind jetzt kaum mehr Leute zu sehen. Ein einzelner Fahrgast verlässt die Straßenbahn und lässt versehentlich eine Zeitung auf die Gleise fallen. Schnell hebt er sie wieder auf. Die Straßenbeleuchtung geht an und enthebt den Platz der grauen Dämmerung. Diarra sieht in der 76. Minute die gelbe Karte. Ein leichter Wind kommt auf und kräuselt das Wasser im Brunnen. Irgendwo in der Platane, oder auch in der Ulme, sitzt eine Amsel. Auf der Wartebank sitzt Waltraud (78) und erzählt von der Kommunion eines ihrer Enkelkinder.
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Waltraud
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Wenige Minuten später zittert die blaue Bank noch kurz von den Erschütterungen der abfahrenden Bahn und steht dann wieder leer. Eine Frau nutzt die Pause vor der Verlängerung und holt eine Jeans herein, die zum Trocknen am Fenster hing. Minutenlang passiert nichts auf dem Platz. Ein kleines Mädchen kommt aus der U-Bahn und ruft seine Eltern an, weil es zu spät heimkommen wird. Die Blätter der Welt am Sonntag, die um die blaue Bank verstreut sind, werden vom Wind über den Platz getragen. Vom Westen her betreten Anne und Struppi den Platz.
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Anne
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Rot für Zidane
Foto: dpa
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Henriette
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achte Szene
Foto: dpa
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Vom Westen her löst sich die Ruhe auf dem Platz auf, entfernte Böller vermischen sich mit den Jubelrufen von Gästen, die aus einer mexikanischen Bar in der Gewürzmühlstraße drängen. Bald die erste Hupe, Silvesterraketen. Nach 120 Spielminuten, nach 11 Toren, nach 2460 Litern Wasser, die durch den Brunnen am Thierschplatz gelaufen sind, gibt es einen neuen Fußballweltmeister.
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Matthias Eberl
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