Ton - das kann man nicht oft genug sagen - wird bei vielen Multimedia-Produktionen vernachlässigt. In diesem Trailer von dem französischen Dokumentarfilmer Seb Montaz sieht man sehr schön, wie beeindruckend eine Produktion wird, wenn man neben der passenden Musik und guten O-Tönen auch noch ein wenig Zeit für Sounddesign aufbringt. Originalgeräusche (Regen, Klingeln der Karabiner und Windgeräusche) wurden vom Originalmaterial entfernt und verfremdet und an anderen passenden Stellen eingespielt. Außerdem hat der Sounddesigner einige schöne Tonakzente mit synthetischen Geräuschen oder Archivaufnahmen gesetzt: Bei den Sprüngen mit Regenschirm und über dem See hört man ein tiefes Pfeifen und eine Art Becken, beim Leuchtturm ein "Swoosh", Gewittergeräusche bei den Wolken und ein Rasseln, als der Protagonist gegen Ende in die Slackline fällt. Alles hilft mit, das Gefühl der Bewegung, die Anspannung und die Bedrohung der Natur an den Rezipienten zu vermitteln.
Wer sich mehr für Toneffekte im Film interessierte, dem sei übrigens diese großartige, wissenschaftliche Aufarbeitung von Toneffekten im amerikanischen Mainstream-Film empfohlen: Barbara Flückiger: Sound Design.
Veröffentlicht am 07. May. 2014. in [/Journalismus/Theorie]
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