Die National Geographic benutzt in letzter Zeit häufig sehr knackige, kurze Multimediatexte wie z.b. diesen sehr charmanten Beitrag über das nicht minder charmante Bärtierchen. Ein guter Kniff, um einen vorhandenen Videobeitrag in einen Multimedia-Text zu verwandeln, ohne den Leser durch lange Filmelemente vom Lesen abzulenken. Mir gefällt die sehr kleine Zerlegung der Videos, der Verzicht auf Ton, die Konzentration auf das Wesentliche des Videomaterials und die konsequente Verlagerung aller Informationen in den Text. Nicht so toll: Die Verwendung von GIFs statt HTML5 und die alberne Listical-Untergliederung. Hier ein weiteres Beispiel.
Veröffentlicht am 24. Jan. 2015. in [/Journalismus/Multimedia-Reportagen]
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Hier die fünf Nominierungen zum Deutschen Reporterpreis in der Kategorie Webreportage:
Einsame Spitze (Vivian Alterauge, Maja Beckers, Mareike Enghusen, Isabell Prophet, Björn Stephan, Lars Weisbrod und Amelia Wischnewski)
Leben und Tod in Texas (Fabian Biasio und Alice Kohli)
Die Luftangriffe auf Stuttgart (Violetta Hagen)
Die Narbe der Stadt (Uta Keseling, Julius Tröger, Max Boenke, Moritz Klack und David Wendler)
Der Prozess (Annette Ramelsberger, Fabian Heckenberger, Regina Schmeken und Jürgen Schrader)
Am 1. Dezember wird dann in Berlin unter heftigen Diskussionen der Gewinner aus dieser und einigen anderen Kategorien gewählt.
Veröffentlicht am 30. Oct. 2014. in [/Journalismus/Nachrichten]
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Cordt Schnibben mit einer Lobeshymne auf den Multimedia-Reporter. Der Text klingt komisch, wenn man seit zehn Jahren multimedial arbeitet, aber es klingt schön, wenn man weiß, dass Cordt Schnibben aus jener alten Print-Generation kommt, die wie wir alle auf einem kaputten Gaul herumreitet, aber sich dabei wie Don Quijchote einbildet, zu den edlen Rittern der journalistischen Tafelrunde zu gehören.
Veröffentlicht am 06. Oct. 2014. in [/Journalismus/Nachrichten]
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Der Bayrische Rundfunk bietet seit drei Monaten ebenfalls Scrollreportagen an, z.B. diese sehr schöne Doku über das Oktoberfestattentat. Sieht zwar aus wie Pageflow, ist aber Linius (die Entwicklung der Berliner Agentur Mc Quadrat). Ich schaue es mir demnächst beim BR an und kann dann auch mehr zu einer möglichen Verfügbarkeit sagen.
Veröffentlicht am 27. Sep. 2014. in [/Journalismus/Nachrichten]
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Hast du in den letzten 10 Monaten eine großartige Multimedia-Reportage gesehen? Oder auch einen wunderbaren journalistischen Text aus dem deutschsprachigen Raum gelesen? Bis zum 1. Oktober kann man noch Werke von sich oder anderen beim Deutschen Reporterpreis einreichen.
Veröffentlicht am 25. Sep. 2014. in [/Journalismus/Nachrichten]
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Michael Sontheimer hat gestern zu Recht in der taz kritisiert, dass sich viele Journalisten aus Eitelkeit oder Recherchefaulheit selbst zum Gegenstand ihrer Berichte machen. Aber das "Ich" ist dabei völlig unschuldig. Die grammatikalische Erzählstimme hat überhaupt nichts mit der Fokalisierung zu tun:
Da sah ich ihn sitzen, er schrieb schon wieder über Käsekuchen.
-> Das "Ich" bleibt im Dunklen und fokalisiert den Protagonisten. Oder noch näher an die original Protagonistenstimme ran:
Da sah ich ihm an, was er wirklich wollte: Endlich wieder über Käsekuchen schreiben. Wie schön wäre das!
Gegenprobe:
Wäre schade, wenn man den Ich-Erzähler aus dem Journalismus verbannt, nur weil manche Autoren sich aus Eitelkeit selbst fokalisieren. Wer die Narration der Kollegen kritisch zerlegen will und solche Ungenauigkeiten vermeiden will (vor allem wenn man die schlechte Recherche der Kollegen kritisiert), dem empfehle ich übrigens das wunderbare Theoriebuch "Die Erzählung" von Gérard Genette.In Kabul schwitzt man schon am frühen Morgen. Manche Journalisten kaufen sich jetzt zwei Gläser Honig und Knoblauchshampoo, weil ihnen keine Fragen mehr einfallen.
Veröffentlicht am 24. Sep. 2014. in [/Journalismus/Theorie]
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Schöne Audio-Slideshow von der Radiojournalistin Sandra Müller: Tiere auf Wanderschaft. In ihrem Weblog stellt sie einige Thesen dazu auf, wie eine gute Audio-Slideshow sein sollte. Neu und gut fand ich vor allem den Tipp, dass man sich als Journalist im Interview lebendig und impulsiv verhalten sollte, um den Protagonisten zu einer persönlichen und lebendigen Erzählung anzuregen, das ist im Beispiel wirklich hervorragend gelungen. Auch schöne Fotos, gute Musikuntermalung und spannender Einsatz von Schrift, habe ich so auch noch nicht gesehen. Um die Debatte zu ihren 10 Punkten zu eröffnen: Gerade am Anfang der Reportage finde ich Bild und Ton etwas zu weit auseinander, diese "Bildlöcher" hätte ich vermieden. In dem Punkt stimme ich also nicht zu.
Veröffentlicht am 31. Jul. 2014. in [/Journalismus/Multimedia-Reportagen]
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