Durch einen Hinweis einer Kollegin bin ich kürzlich auf Stefan Sobotta aufmerksam geworden, einem Multimedia-Photographen aus Goslar. Unverständlich, warum er mir noch nicht früher aufgefallen ist, denn das Portfolio an Audioslideshows ist umfangreich: ich kenne keinen Journalisten in Deutschland, der mehr Audio-Slideshows produziert hat, auch längere Magazin-Reportagen aus dem Ausland, u.a. für den Stern, sind darunter.
Die Reportagen überzeugen vor allem durch gute Photos, so z.B. Ice Road (über eine LKW-Trasse in Kanada aus Eis). Aber auch erstaunliche Interviews sind ihm geglückt, wie z.B. die anrührende Reportage über die letzten Tage einer Frau im Sterbehospiz Goslar, die einer der besten Audio-Slideshows ist, die ich seit langem gesehen habe. Die Geschichten sind allgemein pointiert und nicht zu lang und haben ein klar umrissenes Thema. Der Einsatz von Geräuschen und Musik stimmt bei ihm ebenso wie auch der gezielte Einsatz von Überblendungstechniken (z.B. das Fade-Out-Fade-In beim Sterbehospiz, dass einen Themawechsel markiert) und Still-Motion-Effekte (bei der ADAC-Reportage). Hier kann man viel lernen von Sobotta.
Was mir nicht so gut gefällt sind die Brüche, die manchmal auftreten. Zum einen ist es die Text-Bild-Schere, die manchmal zu groß wird, z.B. bei der Reportage über einen ADAC-Rettungshubschrauber. Das Interview mit dem Rettungshelfer schweift von den Bildern ab und erzählt die Geschichte nur noch alleine, die Bilder werden zu Hintergrundbildern. Ähnliche Probleme zeigt auch die Reportage über Tourismus in Südafrika. Auch beim Dampflokführer haben wir eine Schere, hier passt der Ton in der ersten Minute(offensichtlich aus dem Innenraum der Lokomotive) nicht mit den Bildern der Lok von außen zusammen - das Bild kann so nicht lebendig werden.
Veröffentlicht am 11. Mar. 2009. in [/Journalismus/Multimedia-Reportagen]
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