Das ist ja, jetzt wo wir die Audio-Slideshow haben, eine berechtigte Frage. Aber die Videojournalisten können aufatmen - Fred und Sharon haben eine Antwort:
Aber im Ernst: Eine Redaktion, die multimedial arbeitet, muss heute genau wissen, welche Geschichte zu welchem Medium passt. Crossmediales Arbeiten sollte nicht heißen, dass man die gleiche Geschichte in verschiedene Medien überträgt. Jede Geschichte hat ihr ideales Medium. Wenn man ein Thema für mehrere Medien produziert, sollte man am Ende auch mehrere unterschiedliche Geschichten mit spezifischen Aussagen und Inhalten haben. Aber wo liegen die Stärken der verschiedenen Medien? Zu Film und Audio-Slideshow habe ich schon ein paar theoretische Überlegungen angestellt - ich fand den Vergleich alles andere als trivial.
Und hier nun ein zufälliges Fundstück, dass mich erhellt hat, ein Video, das seit fast zwei Jahren bei mir herumliegt: Ein stummer Dokumentarfilm über Isaac Button, einen der letzten Töpfer in England, der alltägliche Massenware per Hand hergestellt hat. Die eingeübten Bewegungen des Töpfers ziehen die ganze Aufmerksamkeit auf sich, die kontemplative Wortlosigkeit verstärkt diesen Sog und möglicherweise gibt es sogar - mit Roland Barthes gesprochen - "ein einmaliges kristallklares Läuten, das sagt: Gerade hat mich etwas berührt".
Und mein Gedanke darauf: Muss vielleicht jeder Filmbeitrag, wenn er das Medium perfekt nutzen möchte, ähnliche Momente der Bewegung suchen und zelebrieren? Hollywood würde hier jedenfalls zustimmen.
Mehr zu dem Töpfer und ein Link zum kompletten Film hier. Das Zitat von Roland Barthes bezieht sich im Original auf das Haiku (Roland Barthes: Die Vorbereitung des Romans, S. 98).
Veröffentlicht am 19. Jan. 2011. in [/Journalismus/Theorie]
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