Spendeneinnahmen Januar-Dezember 2022
Spenden mit Dauerauftrag | 409€ | |
Einzelspenden | 150€ | |
Gesamtsumme | 559€ | |
Vielen Dank an alle Spender’innen, das Aufkommen hat sich verdoppelt! Etwa 46€ stehen mir nun im Monat als Unterstützung zur Verfügung und ich werde mir dieses Jahr sicher erstmals herausnehmen, mäßig bezahlte Auftragsarbeiten abzulehnen, um mehr Zeit für meine Recherchen zu haben. Trotzdem ist das natürlich immer noch sehr wenig, um wirklich durchgehend Datenschutz-Journalismus betreiben zu können. Wer meine Arbeit unterstützen will, kann das am besten mit einem Dauerauftrag.
2022: Rückblick und Ausblick
Große journalistische Recherchen habe ich 2022 primär im Kuketz-Blog veröffentlicht: Durch diese Zusammenarbeit bekam ich zusätzlich zu meinen geringen Spendeneinnahmen ein akzeptables Artikelhonorar und ein fachkundiges Publikum für meine Recherchen. Ich habe unter anderem eine Art Wechsel-Knigge für Plattformen veröffentlicht („Gutes Leben mit dem Netzwerkeffekt„), Einwilligungsabfragen erklärt und mal wieder ausführlich rund um Verlage und Publisher getestet (Wetter-Abos, RP-Online und Contentpass).
Kleinere Artikel von mir erschienen aber auch bei Fachmedien wie dem Bildungsnewsletter bildung.table und dem Medieninsider. Ferngehalten habe ich mich 2022 von Veröffentlichungen bei goßen Medienhäusern, was ich durchaus schade finde. Der Aufwand ist aber einfach zu groß: über E-Mail-Pingpong zwischen Redaktionen, einer darauf folgenden Themenorganisations- und Abrechnungsbürokratie, manchmal sehr gutem und manchmals sehr schlechtem Lektorat und der Gefahr, am Ende für 150€-200€ mit einem auf Plauderniveau gekürzten Artikel zu erscheinen – oder sogar gar nicht: Das war mir bei aller Liebe für das Thema dann oft die Mühe nicht wert. Vorerst orientiere ich mich also weiter an dem Publikum, das Mike Kuketz und ich bei Mastodon aufgebaut haben und das in Datenschutzthemen schon angenehm vorgebildet ist. Und hoffe darauf, dass die vielen journalistischen Kollegen, die mir folgen, die Themen und Recherchen in die Breite weitertragen – in einigen Fällen hatte ich den Eindruck, dass dies auch geschieht. Meine Tür steht aber weiter für interessierte und motivierte Redaktionen offen, auch die, die sich von meiner obigen Kritik vielleicht angesprochen fühlen. Es hängt am Ende immer vom Thema und meinem Zeitplan ab. Zuletzt habe ich mit einem Beitrag für das kompetent-Magazin wieder eine gute und unkomplizierte Zusammenarbeit erlebt.
Schulungen und Kurse
Schon seit über zehn Jahren mache ich Multimedia-Fortbildungen für Journalistinnen und Journalisten, auch diesmal gab es einige Kurse an der MAZ-Journalistenschule und an der FH Wien. Sehr spannend war die erneute halbtägige Schulung für Lehrpersonal in München. Dort erkläre ich anschaulich das Werbetracking in Apps und auf Webseiten, damit die Lehrer’innen dann mit ihren Schülerinnen und Schülern gemeinsam darüber reden können oder die jungen Leute anleiten, selber etwas darüber herauszufinden.
Sonstiges
Wie immer muss auch mal etwas mehr Geld reinkommen, dieses Jahr gab es da ein paar Auftragsarbeiten, darunter für die NGO 5rights und Videoarbeiten für die Gesellschaft für Verbandsmanagement.
Mein Beschwerdegenerator tracktor.it lief 2022 im wesentlichen ganz von selbst: Fast 500 Beschwerden und 1000 Anschreiben wurden seit dem Start des Projektes generiert. Neue Tracker kommen dann hoffentlich im nächsten Jahr wieder hinzu. Und zum 5. Jahrestag der DSGVO will ich 2023 dann mal erforschen, was bei den Behörden eigentlich schiefläuft, dass so viele Seiten und Apps immer noch so mangelhaft sind.
Sehr gefreut habe ich mich am Ende des Jahres darüber, dass Mastodon sich als das bessere soziale Netzwerk endlich breit durchsetzen konnte. Ich habe sehr viel Überzeugungsarbeit in diesen Bereich gesteckt und seit 2014 darauf hingewiesen, dass ungefilterte Plattformen eine Grundbedingung für Demokratie und Journalismus sind. Jetzt mache ich erleichtert einen Haken an das Thema, ich denke die Sache läuft nun mit sehr vielen anderen helfenden Händen in eine sehr gute Richtung. Für die Videkonferenz-Reihe fedihelp.online habe ich aber gerne noch die Moderation übernommen.
Ein anderes Thema wird hingegen 2023 neu hinzukommen. Wie in einem Mastodon-Thread kurz angeteasert sehe ich mich gezwungen, einen regelmäßigen kleinen Beitrag gegen die Klimakrise zu leisten. Ich bin gespannt auf dieses publizistisch für mich ganz neue Gebiet und hoffe sehr, dass es dann eine kleine Wirkung entfaltet, die über einen therapeutischen Zweck für mich selbst hinausgeht. Ich werde deshalb kein Klima-Journalist, sondern möchte am Rande und im journalistisch-persönlichen Rahmen einmal wöchentlich Klimathemen aufgreifen. Über den Hashtag #klimaruf wird man dieses neue Themengebiet von mir auf Mastodon unkompliziert abonnieren und im Einzelfall auch herausfiltern können.
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