Die leise Gefahr für Journalismus und Pressefreiheit in Krisenzeiten Straßenumfrage ade: In den letzten Jahren hat sich die Arbeitsweise von vielen Journalisten radikal geändert: Soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook dienen als Sensor für die Meinung der Bevölkerung, als Gruppenmedium zwischen Kollegen, als Recherchetool und als zusätzlicher Marketingkanal für die eigenen Beiträge. Je stärker ein Journalist in diesen Netzen Informationen aufnimmt und wieder abgibt, desto wichtiger wird die Neutralität dieser Netze, da es sonst zu erheblichen Verzerrungen kommen kann. Nun ist das leider schon länger nicht mehr der Fall: Twitter, Facebook oder Google formen unsere Streams nach unseren Leseinteressen. Der Buchautor Eli Pariser warnte 2012 in „The Filter Bubble“ davor, dass wir uns dadurch intellektuell isolieren. Größer wäre das Problem nun, wenn die Filter in diesen Netzwerken absichtlich nach politischen Interessen geschaltet wären.