Über Monate habe ich das Multimedia-Projekt der Reutlinger Reportageschüler betreut. Mit Kursen und Workshops zur multimedialen Narration, über die Erstellungen der Geschichten vor Ort in Tiflis und schließlich bis zur Umsetzung mit Pageflow. Ganz am Schluss noch die Website nach den Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler gestaltet. Und heute die Premiere – nicht nur auf reporterreisen.com sondern auch als Visual Story im Multimedialen Spiegel (vielen Dank an Bernhard Riedmann und Jens Radü!). Viel Spaß beim Lesen der Multimedia-Stücke! Und danke an alle Reportagisten der Schule – es war eine wunderbare Zeit!
Die Zwei-Browser-Lösung gegen Datentracking
Dass riesige Datensammlungen von Millionen Internetnutzern gesammelt werden, ist nichts neues. Aber der Fall um das WOT-Plugin, den der NDR heute aufgedeckt hat (Nackt im Netz), zeigt, wie schnell man die angeblich anonymen Daten realen Personen zuordnen kann – auch Kollege Dirk von Gehlen wurde in der Datensammlung enttarnt (Video). Die Tipps, die seit zwei – Jahren – dazu – kursieren und auch jetzt wieder im NDR-Beitrag verlinkt sind, halte ich aber für wenig brauchbar. Es gibt zwei große Richtungen, die ich aus unterschiedlichen Gründen kritisiere: Grundsätzlich problematisch finde ich alle Arten von Tipps, die Sicherheit nur vortäuschen. Nicht immer müssen böse Absichten dahinterstehen, wie beim oben genannten WOT-Plugin oder beim ebenfalls als Datensammler enttarnten Ghostery. Auch gut gemeinte Anti-Cookie-Plugins bringen am Ende genauso wenig wie mühsame Browser-Konfigurationen: denn sie helfen nicht gegen die neuen Identifikationsmethoden wie z.B. Browser-Fingerprinting. Und die Plugins, die wirklich helfen (z.B. Noscript), machen Websites unbenutzbar. Google sammelt die Daten auch so, z.B. über nahezu ubiquitär eingebettete Webinhalte (Fonts, Tracking-Pixels, Google-Plus-Buttons, Youtube-Einbindungen) oder die firmeneigenen DNS-Server. Also: Gebt diesen Kampf auf. Ein alltagstauglicher Browser ist eindeutig und die History landet bei irgendwem in der Datenbank! Datenschutz-Experten (z.B. Mike Kuketz ) empfehlen oft Tools wie TOR. Das stimmt, das Tool ist sehr wirksam beim Schutz vor Geheimdiensten, vor allem in Verbindung mit gehärteten Betriebssystemen wie Tails oder Whonix – und Datentracking schafft man sich damit natürlich auch vom Hals. Aber für die tägliche Surf-Praxis sind diese mehrfach umgeleiteten Verbindungen viel zu langsam. Das sind komplexe Tools, die
Neu im Scrollytelling-Tool-Test: Sway und Klynt
Zwei spannende Kandidaten im großen Scrollytelling-Tool-Test: Sway und Klynt. Eines enttäuscht, das andere überrascht mit ungewohnten Features.
Tutorial für stumme Scrollreportagen
Zurück in die Stummfilmzeit: Mit einem einfachen Trick kann man tonlose Scrollreportagen in jedem beliebigen CMS oder WordPress-Blog erstellen – ohne aufwendige Tools. Beim stummen Scrollytelling wird wahlweise mit Text oder Video erzählt, aber die stummen Clips mit Untertiteln eingebunden. Diese Einschränkung kann ein großer Vorteil sein – wenn der Leser nämlich im Büro sitzt oder von unterwegs ohne Kopfhörer auf die Geschichte zugreift. Hier ein Beispiel für ein stummes Videoelement mit Untertitel. ohne Untertitel/mit Ton Da Film und Untertitel mit HTML5 eingebunden sind, kann man das Beispiel mit Javascript interaktiv erweitern. Als Proof of Concept habe ich hier einen Javascript-Button angefügt, der den Ton für einen Clip aktiviert und die Untertitel ausschaltet. Tonlose Scroller mit WordPress – so geht’s: Für jedes Video braucht man eine Untertitel-Datei im Format .vtt. Die erstellt man am besten online mit dem komfortablen Untertitel-Tool von Youtube – auch wenn man die Datei später woanders hostet. Dazu den Clip bei Youtube hochladen, evtl. auch als privates Video. Dann: Rechts unter dem Player des hochgeladenen Videos den Video-Manager starten. Bearbeiten/Untertitel Sprache wählen, dann Neue Untertitel hinzufügen. Jetzt kann man die Untertitel in ein Textfeld eingeben. Praktisch: Das Video stoppt automatisch, solange man tippt. Dann auf Timing festlegen: Youtube versucht nun, die Untertitel zeitlich mit dem gesprochenen Wort zu synchronisieren. In einem weiteren Schritt kann man diese Zuordnung manuell verbessern: Anschließend auf Aktionen/Herunterladen/.vtt Nachdem man Video und Untertitel bei WordPress oder seinem Server hochgeladen hat, kann beides mit diesem Code-Snippet eingebunden werden. Dazu bei WordPress in die
Neue Weblog-Engine
Nach zwölf Jahren habe ich mich doch mal für ein Weblog-Update entschieden. Die alte Technik (Blosxom) läuft zwar noch prima, aber das Design war nicht responsive. Jetzt also – wie alle – mit WordPress und etwas neuerer Optik. Wenn dadurch die Themen besser lesbar werden – auf die nächsten zwölf Jahre! Ein paar Beiträge habe ich ins neue Layout übernommen, der Rest bleibt unter der alten Adresse online.
Storyform und Racontr im Test
Habe heute meinen großen Scrollytelling-Tool-Test vom August 2014 um Storyform und Racontr ergänzt. Racontr ist eine große Überraschung und in Deutschland viel zu wenig beachtet!
Linius Testbericht
Habe heute meinen großen Scrollytelling-Tool-Test vom August 2014 um Linius ergänzt.
Der große Scrollytelling-Tool-Test
Hier gibt es heute nicht nur einen großen Testbericht, sondern nebenbei auch ein kleines Jubiläum zu feiern: Vor zehn Jahren habe ich den ersten Prototypen einer Scrollreportage in diesem Weblog veröffentlicht. Zusammen mit einem kurzen Theorietext, warum das vielleicht ein tolles Medium für den Journalismus wäre. Dirk von Gehlen war einer der Journalisten, die sofort von dem Medium überzeugt waren, wir setzten es gemeinsam bei dem Jugendmagazin jetzt.de ein. Es gab später sogar ein Tutorial für andere Journalisten. Danach habe ich mich aber der Audio-Slideshow zugewendet und es wurde ruhig um die Scrollreportage in Deutschland. Aber seitdem Scrollytelling 2012 durch Snow Fall populär wurde und es auch in deutschsprachigen Verlagen wieder großartige Scrollreportagen gibt, sind einige neue Tools entstanden, mit denen man Scrollytelling jenseits von Mammutbudgets und 20-Mann-Teams produzieren kann. Es ist also Zeit für einen großen Vergleichstest der Scrollreportagen-Tools! Mein altes Tool von damals lassen wir aber im Archiv … es ist ein Wunder dass es auf manchen Rechner noch funktioniert (auf Mac glaube ich nicht). Für den Test habe ich mit meinem Kamerakollegen Alex Hirl eine kleine Referenzreportage aufgenommen und in HTML programmiert (wer sich etwas mit HTML auskennt: mehr zu dem Template und den verwendeten jQuery-Plugins hier). Dann habe ich versucht, diese Reportage in allen vier fünf sieben neun 13 Tools nachzubauen. So sieht man am ehesten die Unterschiede und Beschränkungen. Testübersicht: Story-CMS (eingestellt) Oolipo (eingestellt) Story Builder (Update Oktober 2017) Spark (Update Oktober 2017) Klynt (Update März 2016) Sway (Update März 2016) Racontr (Update August 2015)
Ein jüdisches Jahrhundert in Schellack und Vinyl
Schönes kleines Interview mit dem Schellacksammler Raymond Wolff gemacht (für das Jüdische Museum). Ist jetzt online.
Minimal Scrollytelling
Die National Geographic benutzt in letzter Zeit häufig sehr knackige, kurze Multimediatexte wie z.b. diesen sehr charmanten Beitrag über das nicht minder charmante Bärtierchen. Ein guter Kniff, um einen vorhandenen Videobeitrag in einen Multimedia-Text zu verwandeln, ohne den Leser durch lange Filmelemente vom Lesen abzulenken. Mir gefällt die sehr kleine Zerlegung der Videos, der Verzicht auf Ton, die Konzentration auf das Wesentliche des Videomaterials und die konsequente Verlagerung aller Informationen in den Text. Nicht so toll: Die Verwendung von GIFs statt HTML5 und die alberne Listical-Untergliederung. Hier ein weiteres Beispiel.