Dass riesige Datensammlungen von Millionen Internetnutzern gesammelt werden, ist nichts neues. Aber der Fall um das WOT-Plugin, den der NDR heute aufgedeckt hat (Nackt im Netz), zeigt, wie schnell man die angeblich anonymen Daten realen Personen zuordnen kann – auch Kollege Dirk von Gehlen wurde in der Datensammlung enttarnt (Video). Die Tipps, die seit zwei – Jahren – dazu – kursieren und auch jetzt wieder im NDR-Beitrag verlinkt sind, halte ich aber für wenig brauchbar. Es gibt zwei große Richtungen, die ich aus unterschiedlichen Gründen kritisiere: Grundsätzlich problematisch finde ich alle Arten von Tipps, die Sicherheit nur vortäuschen. Nicht immer müssen böse Absichten dahinterstehen, wie beim oben genannten WOT-Plugin oder beim ebenfalls als Datensammler enttarnten Ghostery. Auch gut gemeinte Anti-Cookie-Plugins bringen am Ende genauso wenig wie mühsame Browser-Konfigurationen: denn sie helfen nicht gegen die neuen Identifikationsmethoden wie z.B. Browser-Fingerprinting. Und die Plugins, die wirklich helfen (z.B. Noscript), machen Websites unbenutzbar. Google sammelt die Daten auch so, z.B. über nahezu ubiquitär eingebettete Webinhalte (Fonts, Tracking-Pixels, Google-Plus-Buttons, Youtube-Einbindungen) oder die firmeneigenen DNS-Server. Also: Gebt diesen Kampf auf. Ein alltagstauglicher Browser ist eindeutig und die History landet bei irgendwem in der Datenbank! Datenschutz-Experten (z.B. Mike Kuketz ) empfehlen oft Tools wie TOR. Das stimmt, das Tool ist sehr wirksam beim Schutz vor Geheimdiensten, vor allem in Verbindung mit gehärteten Betriebssystemen wie Tails oder Whonix – und Datentracking schafft man sich damit natürlich auch vom Hals. Aber für die tägliche Surf-Praxis sind diese mehrfach umgeleiteten Verbindungen viel zu langsam. Das sind komplexe Tools, die
Neu im Scrollytelling-Tool-Test: Sway und Klynt
Zwei spannende Kandidaten im großen Scrollytelling-Tool-Test: Sway und Klynt. Eines enttäuscht, das andere überrascht mit ungewohnten Features.
Neue Weblog-Engine
Nach zwölf Jahren habe ich mich doch mal für ein Weblog-Update entschieden. Die alte Technik (Blosxom) läuft zwar noch prima, aber das Design war nicht responsive. Jetzt also – wie alle – mit WordPress und etwas neuerer Optik. Wenn dadurch die Themen besser lesbar werden – auf die nächsten zwölf Jahre! Ein paar Beiträge habe ich ins neue Layout übernommen, der Rest bleibt unter der alten Adresse online.
Storyform und Racontr im Test
Habe heute meinen großen Scrollytelling-Tool-Test vom August 2014 um Storyform und Racontr ergänzt. Racontr ist eine große Überraschung und in Deutschland viel zu wenig beachtet!
Linius Testbericht
Habe heute meinen großen Scrollytelling-Tool-Test vom August 2014 um Linius ergänzt.
Ein jüdisches Jahrhundert in Schellack und Vinyl
Schönes kleines Interview mit dem Schellacksammler Raymond Wolff gemacht (für das Jüdische Museum). Ist jetzt online.
Minimal Scrollytelling
Die National Geographic benutzt in letzter Zeit häufig sehr knackige, kurze Multimediatexte wie z.b. diesen sehr charmanten Beitrag über das nicht minder charmante Bärtierchen. Ein guter Kniff, um einen vorhandenen Videobeitrag in einen Multimedia-Text zu verwandeln, ohne den Leser durch lange Filmelemente vom Lesen abzulenken. Mir gefällt die sehr kleine Zerlegung der Videos, der Verzicht auf Ton, die Konzentration auf das Wesentliche des Videomaterials und die konsequente Verlagerung aller Informationen in den Text. Nicht so toll: Die Verwendung von GIFs statt HTML5 und die alberne Listical-Untergliederung. Hier ein weiteres Beispiel.
Die besten Webreportagen 2014
Hier die fünf Nominierungen zum Deutschen Reporterpreis in der Kategorie Webreportage:
Lobeshymne auf den Multimedia-Reporter
Cordt Schnibben mit einer Lobeshymne auf den Multimedia-Reporter. Der Text klingt komisch, wenn man seit zehn Jahren multimedial arbeitet, aber es klingt schön, wenn man weiß, dass Cordt Schnibben aus jener alten Print-Generation kommt, die wie wir alle auf einem kaputten Gaul herumreitet, aber sich dabei wie Don Quijchote einbildet, zu den edlen Rittern der journalistischen Tafelrunde zu gehören.
Fullpanel-Scrolldokus beim BR
Der Bayrische Rundfunk bietet seit drei Monaten ebenfalls Scrollreportagen an, z.B. diese sehr schöne Doku über das Oktoberfestattentat. Sieht zwar aus wie Pageflow, ist aber Linius (die Entwicklung der Berliner Agentur Mc Quadrat). Ich schaue es mir demnächst beim BR an und kann dann auch mehr zu einer möglichen Verfügbarkeit sagen.