Facebook ist seit über zehn Jahren (Beacon-Skandal) gesetzeswidrig (Auswahl der Verfahren 2018) ausgrenzend (Netzneutralitäts-Skandal Indien) unfrei (Tim Berners-Lee über Facebook) unfair (Steuerskandal) monopolistisch (Facebook erfasst die halbe deutsche Online-Bevölkerung) unsozial (Inside-Facebook-Skandal) intransparent (Unklarheit über Algorithmen) irreführend (absichtliche Täuschung bei DSGVO nachgewiesen) Für gesellschaftlichen Akteure mit ethischem Anspruch ist das nicht mehr tragbar. Da zähle ich mich als Journalist dazu. Deshalb nutze ich ab August 2018 keine Facebook-Dienste mehr (inkl. Whatsapp und Instagram). Auch wenn ich dadurch einige gewichtige Nachteile habe, z.B. für meine Multimediakursen kein Instragram nutzen kann oder Kommunikationskanäle zu Kollegen und Freunden verliere. Hut ab vor allen, die das schneller als ich kapiert und durchgezogen haben. Von den Gesetzesverstößen bin ich selbst betroffen: Facebook hält eine 2012 von mir gelöschte Emailadresse weiter gespeichert, verwendet sie munter als Identifier für Kontaktvorschläge, aber verheimlicht sie in der gesetzlich vorgeschrieben Datenauskunft. Das ist vermutlich nur ein kleiner Teil der sogenannten Schattendaten. Deswegen habe ich eine Datenschutzbeschwerde und Strafantrag eingereicht (Danke an https://noyb.eu/ für die Inspiration). Wenn ihr bleiben wollt … ja, es gibt ökonomische Zwänge, es gibt soziale Zwänge. Ich verstehe auch das Argument, dass man gerade auch in den „walled gardens“ aktiv sein muss. Aber wenn man Facebook eigentlich für ein gesellschaftliches Problem hält, dann sollte man das deutlich kommunizieren und ein Konzept haben, wie man das ändert. Das Minimum: Bitte installiert einen zweiten Messenger, bitte unterstützt eine zweite Social-Media-Plattform. Nur so kann es einen Wechsel zu besseren Konzept geben. Ich habe das über vier Jahre so gehalten, das schaffen
Allgemein Archive
Vier neue Tools im großen Scrollytelling-Test
Besonders spannend fand ich das radikal auf Smartphone optimierte Oolipo. Mittlerweile finden sich dort 13 Scrollytelling-Tools, alle mit der gleichen Multimediareportage getestet. Der große Scrollytelling-Tool-Test.
Neu im Scrollytelling-Tool-Test: Sway und Klynt
Zwei spannende Kandidaten im großen Scrollytelling-Tool-Test: Sway und Klynt. Eines enttäuscht, das andere überrascht mit ungewohnten Features.
Lobeshymne auf den Multimedia-Reporter
Cordt Schnibben mit einer Lobeshymne auf den Multimedia-Reporter. Der Text klingt komisch, wenn man seit zehn Jahren multimedial arbeitet, aber es klingt schön, wenn man weiß, dass Cordt Schnibben aus jener alten Print-Generation kommt, die wie wir alle auf einem kaputten Gaul herumreitet, aber sich dabei wie Don Quijchote einbildet, zu den edlen Rittern der journalistischen Tafelrunde zu gehören.
Zehn Jahre Salad Fingers

David Firth macht seit zehn Jahren Web-Comics Happy Birthday Salad Fingers: Vor zehn Jahren erschien die erste Folge von David Firths postapokalyptischem Flashcomic „Saladfingers“ auf Newgrounds.com. Mit der eigenwilligen Figur, die Finger aus Salat hat und nach dem „Großen Krieg“ in Einsamkeit in einer leeren Hütte auf einer nebligen Ebene wohnt, sich mit Handpuppen unterhält und albtraumartige Begegnungen mit allem erlebt, was das Unterbewusstsein an Schrecken bereithält, wurde der junge Künstler im Internet berühmt, noch lange bevor es Youtube gab. Mittlerweile zeichnet er verschiedene andere Comics die schrill und poppig, aber nicht minder absurd sind, teilweise auch für die BBC. Doch mit etwa 60 Millionen Abrufen bei Youtube und Newsground übertrifft an Popularität nichts den schwer fassbaren Saladfinger-Kosmos und seine manchmal pupertäre, manchmal tiefsinnige Auseinandersetzung mit den existentiellen Ängsten des Lebens. Erst letztes Jahr wurde die Serie um eine ausführliche zehnte Folge ergänzt: Hubert Cumberdale’s Birthday … und so wünsche ich dem bemerkenswert kreativen David Firth ebenfalls von Herzen einen texturlosen Birthday Stick aus dem All mit einem Hut aus der Haut des schlaffen Schlummerburschen Milford Cubicle.